WAS GESCHAH, NACHDEM NORA IHREN MANN VERLASSEN HATTE ODER STÜTZEN DER GESELLSCHAFTEN
von Elfriede Jelinek
Eine Produktion der GARAGE X

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© Marc Lins

Elfriede Jelineks sehr freie Fortschreibung von Henrik Ibsens bürgerlichem Beziehungsdrama setzt an dessen Schluss ein, als Nora Mann und Kinder verlässt – und in ein selbstbestimmtes Leben aufbricht. Ihr Befreiungsversuch endet in einem bösen Reigen der Desillusionierung, nachdem sie sich zum Spielball ökonomischer Interessen der Männergesellschaft hat machen lassen. Jelineks erster Theatertext ist eine kritische Auseinandersetzung mit der feministischen Bewegung der 70er Jahre, die die ökonomischen Zusammenhänge weiblicher Emanzipation ausblendet.
In ihrem Text revoltiert die Autorin gegen Bedeutung und Tiefe; das Subjekt, ob männlich oder weiblich, mächtig oder ohnmächtig, wird austauschbar. Doch wohin steuern Elfriede Jelineks Figuren in einer Gesellschaft, die verbindliche regulative Werte zunehmend unter das Diktat der Verwertbarkeit stellt? Erfahren bürgerlich-feudale Werte und Rollenmuster in der Kontrollgesellschaft eine vermeintlich freiwillige Renaissance? Unterwirft sich vor allem das weibliche Subjekt weiterhin archaischen Rollenbildern, die freilich spätmodern lässig daherkommem? Ein theatraler Angriff auf wertekonforme Theorien und die Emanzipationsbewegung. Schonungslos, obszön.

 

Video


 

Termine

Premiere: 22.02.2012

Derzeit keine weiteren Termine.

Besetzung

– Eine GARAGE X Produktion

– Inszenierung: Ali M. Abdullah
– Dramaturgie: Hannah Lioba Egenolf
– Austattung: Renato Uz

- Mit: Anita Gramser, Julia Jelinek, Dennis Cubic und Marc Fischer und "Wir haben uns lieb bis eine heult" (Verena Dürr und Ulla Rauter, featuring Eva Puchner)

Presse

„... einer der fetzigsten Theaterabende, die Wien derzeit zu bieten hat.“ - Wolfgang Huber-Lang, APA

„Regisseur Ali M. Abdullah erweckt mit viel Witz ein selten gespieltes frühes Drama der Nobelpresiträgerin zum Leben.“ - Norbert Mayer, Die Presse

„Das permanent anwesende Ensemble jongliert souverän mit Texten aller Art.“ - Martin Pesl, Nachtkritik

„1979 hat Jelinek ihre „Nora“-Version geschrieben; und Jelinek ist auch heute noch so aktuell wie eh und je.
Sie spielen stark und laut und erfüllen Regisseur Abdullah den Wunsch nach einer Prise Trash.“ - Peter Jarolin, Kurier

„Jelineks Text wirkt in seinen viel strapazierten Mann-Frau-Oppositionen in die Jahre gekommen, nimmt aber in der sprachlichen Knalligkeit und antiidentifikatorischen Haltung schon jenes Theorie-stakkato vorweg, mit dem eine Generation später René Pollesch erst so richtig Furore machte. Das überrascht an diesem Abend.
Wie geschmiert das System auch 35 Jahre später noch läuft, lässt sich an der mit Zeitungsartikeln beklebten weißen Bühne von Renato Uz ablesen: überall Protagonisten von Schmiergeldaffären und Parteispendenskandalen.
Das macht den Abend geschmeidig. In ihm steckt auch viel Vehemenz...“ - Margarete Affenzeller

„Was hier auffällt ist, dass Jelinek als eine der ersten die Abhängigkeit einer Gesellschaft von der übermächtigen Wirtschaft am Beispiel einer Frau, die sich verwirklichen will, darstellt und die Objekthaftigkeit der Ware Frau unter dem Einfluss der korrupten kapitalistischen Männerwelt analysiert und auf brutale Weise vorführt. Dieses Werk aus den 70´er Jahren ist leider überall und besonders in Österreich traurige Realität“, so Regisseur und Co-Intendant der GARAGE X, Ali M. Abdullah in "Die Bühne"

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PREISE


Meldungen


  • Garage X wird zu WERK X

    Sie befinden sich auf der alten Seite der Garage X (2009-2014).

    Den aktuellen Spielplan des WERK X finden sie unter www.werk-x.at!

     
  • GARAGE X liest:

    5 JAHRE GARAGE X


    © Alex Halada

    Nach 5 Jahren Theaterarbeit mündet diese nun in einem Buch mit vielen Fotos und Gastbeiträgen namhafter TheatermacherInnen, MusikerInnen und KünstlerInnen wie Nicolas Stemann, Schorsch Kamerun, Angela Richter und Milo Rau.

     
  • Internationale Presse über GARAGE X

    "Ein typisches Beispiel für den lässig-unaufgeräumten Stil, den die GARAGE X etabliert hat." - Wolfgang Kralicek, Theater heute, Februar 2013

    "Alexander Simon (...), ein fabelhaft eitles Mistviech, der den Autor Houellebecq mit scharfer Kontur verkörpert." - Egbert Tholl, Süddeutsche Zeitung, 21.11.2012

    "...In Berlin im Hau oder in Wien in der Garage X, dort trifft man dann auf die Magie, die dem Stadttheater längst abhandengekommen ist..."
    Peter Kern, Das Theater schafft sich ab, FAZ am Sonntag, 02.05.2011

    "Die Garage X in Wien gilt als Ort, an dem sich auf fruchtbare Weise gesellschaftliche Gegenwart mit zwingenden Theatererlebnissen verbindet."
    Hamburger Abendblatt, 08.12.2011

    "Die Garage X tut sich als eines der führenden Theater Wiens hervor mit Gastspieleinladungen wie ans Hamburger Thalia Theater und Lob in der FAZ"
    Dorothee Frank, Ö1, 28.01.2012

     
  • Kooperationen

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  • Palais Kabelwerk, GARAGE X und daskunst freuen sich über neues Projekt ab 2014

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    © WERK X

    Wien (OTS) - Wie bei der Pressekonferenz der Wiener Theaterjury am Freitag 15.02.2013 durch den amtierenden Kulturstadtrat Dr Andreas Mailath Pokorny bekannt gegeben, werden das Palais Kabelwerk und die GARAGE X unter Partizipation der Gruppe dasKunst ab 2014 ein gemeinsames Projekt starten.
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