Plumpe Spekulation
Zwei Abende mit einer Bühne, einer Leinwand und einigen Tischen

wwtf
© Mary Koszmary , Yael Bartana, 2007 Courtesy of the artist, Annet Gelink Gallery, Amsterdam, and Foksal Foundation Gallery, Warsaw

Sind politische und persönliche Entscheidungen immer kausal begründbar? Wir behaupten: Im Faktischen und Sachlichen lauert stets auch Erpressung. Denn Wirklichkeitsbehauptungen

dienen dazu, strategische aber im Kern kontingente Handlungen als unausweichlich und unhinterfragbar darzustellen. Wir wollen dagegen spekulieren und damit angeblichen Sachzwängen befremdliche Alternativen entgegensetzen. Die Technik der Spekulation hält einen Wirklichkeitsausschnitt fest und extrapoliert ihn, leuchtet Konfliktherde aus, anstatt das Feuer zu löschen. Als ökonomische Praxis schlägt sie Gewinn aus dem Ungewissen.
Plump sind die Spekulationen des Abends im Sinne Bertolt Brechts und Walter Benjamins. Es geht um das Herbeizaubern von (Sprach)Bildern, deren Anschaulichkeit darauf abzielt, umzingelt von Widersprüchen Position zu beziehen. Es geht um ein Denken, das seine Freiheit nicht in der Abwendung von der Wirklichkeit gewinnt, sondern in einem Anschmiegen an ihre Unwägbarkeiten. Durch die Verpflichtung auf die Antizipation seiner möglichen Effekte wird es aber auch gewunden, stolpernd – plump eben.

 

Termine


18. November, 19.00: Deaktivierung // 1 poor and one 0 // BADco Zagreb

19. November, 19.00: Soziale Choreographie // We Shall Be Strong in Our Weakness: A presentation by the Jewish Renaissance Movement in Poland // Yael Bartana, Susanne Sachsse, Marc Siegel

Info und Besetzung

Ein Projekt von The Art of Knowing (the limits of knowledge), mit Unterstützung des Wiener Wissenschafts- und Technologiefonds (WWTF)

– Einrichtung der Beobachtungs- und Selbstbeobachtungsinstanzen: Hannah Hurtzig
– BADco Zagreb
– Yael Bartana, Susanne Sachsse, Marc Siegel

– Weitere Programmpunkte mit:
Karin Harrasser
Alexander Martos
Goran Sergej Pristas
Katja Rothe
Nicolas Siepen
u.a.

1 POOR AND ONE 0
BADco, Zagreb

Die Performance 1 poor and one 0 der Gruppe BADco analysiert mit szenisch-choreographischen Mitteln die ersten Filmaufnahmen der Geschichte überhaupt: Die Bewegungsformen jener ersten Szene der Filmgeschichte, in der ArbeiterInnen die Fabrik Lumière verlassen.

WE SHALL BE STRONG IN OUR WEAKNESS
Präsentation des J R M I P mit Yael Bartana, Susanne Sachsse und Marc Siegel

Szenen zum Begriff der Sozialen Choreographie, der Utopie von Gemeinschaft durch Anordnung von Körpern im Raum.
Ausgangspunkt der Performance We Shall be Strong In Our Weakness ist ein dreiteiliges Filmprojekt Yael Bartanas zum Jewish Renaissance Movement in Poland (J R M I P). Von der Katastrophe der Vertreibung der Juden und der Unmöglichkeit einer Wiedergutmachung ausgehend, entwickelt sie eine Vision politischer Multipolarität.

Mitwirkende

Tal Adler (Künstler, Forschungsprojekt MemScreen, Wien)
Gudrun Ankele (Expertin für feministische Manifeste, Performerin, Wien)
Yael Bartana (Künstlerin, Tel Aviv, Berlin)
Friedemann Derschmidt (Filmemacher, Kurator, Forschungsprojekt MemScreen, Wien)
Nikolaus Gansterer (Zeichnender Medienkünstler, Wien)
Karin Harrasser (Kultur- und Medienwissenschaftlerin, Köln, Braunschweig)
Gabu Heindl (Architektin und Stadtforscherin, Wien)
Hannah Hurtzig (Kuratorin, Kopistin, Berlin)
Barbara Kapusta (Video- und Installationskünstlerin, Wien)
Chris Kondek (Videokünstler und Regisseur, Berlin)
Bernd Kräftner (Mediziner und Künstler, Forschungsgruppe Shared Inc./Xperiment!, Wien)
Judith Kröll (Soziologin, Forschungsgruppe Shared Inc./Xperiment!, Wien)
Helmut Lethen (Literatur- und Kulturwissenschaftler, Wien)
Alexander Martos(Philosoph und Wissenschaftskommunikator, Wien)
Tomislav Medak (Philosoph und Performer, BADco Zagreb)
Dominic Oley (Autor, Regisseur, Schauspieler und Musiker, Wien)
Sergej Pristas (Performer und Dramaturg, BADco Zagreb)
Drehli Robnik (Filmwissenschaftler, Uni-Lektor und Edutainer, Wien)
Marc Ries (Philosoph und Medienforscher, Offenbach, Wien)
Constanze Ruhm (Künstlerin und Filmemacherin, Wien)
Katja Rothe (Kultur- und Medienwissenschaftlerin, Berlin)
Susanne Sachsse (Schauspielerin und Regisseurin, Berlin)
Karin Schneider (Historikerin und Kuratorin, Forschungsprojekt MemScreen, Wien)
Marc Siegel (Filmwissenschaftler, Berlin/Frankfurt)
Nicolas Siepen (Filmemacher und Theoretiker, Berlin)
Michael Stampfer (Forschungsförderer, WWTF Wien)
Benjamin Steininger (Kultur- und Medienwissenschaftler, Trafikant Wien)
Axel Stockburger (Künstler und Theoretiker, London, Wien)
Joseph Vogl (Literaturwissenschaftler und Philosoph, Berlin)
Ingo Zechner (Philosoph und Filmforscher, Wien)

 

Meldungen


  • Garage X wird zu WERK X

    Sie befinden sich auf der alten Seite der Garage X (2009-2014).

    Den aktuellen Spielplan des WERK X finden sie unter www.werk-x.at!

     
  • GARAGE X liest:

    5 JAHRE GARAGE X


    © Alex Halada

    Nach 5 Jahren Theaterarbeit mündet diese nun in einem Buch mit vielen Fotos und Gastbeiträgen namhafter TheatermacherInnen, MusikerInnen und KünstlerInnen wie Nicolas Stemann, Schorsch Kamerun, Angela Richter und Milo Rau.

     
  • Internationale Presse über GARAGE X

    "Ein typisches Beispiel für den lässig-unaufgeräumten Stil, den die GARAGE X etabliert hat." - Wolfgang Kralicek, Theater heute, Februar 2013

    "Alexander Simon (...), ein fabelhaft eitles Mistviech, der den Autor Houellebecq mit scharfer Kontur verkörpert." - Egbert Tholl, Süddeutsche Zeitung, 21.11.2012

    "...In Berlin im Hau oder in Wien in der Garage X, dort trifft man dann auf die Magie, die dem Stadttheater längst abhandengekommen ist..."
    Peter Kern, Das Theater schafft sich ab, FAZ am Sonntag, 02.05.2011

    "Die Garage X in Wien gilt als Ort, an dem sich auf fruchtbare Weise gesellschaftliche Gegenwart mit zwingenden Theatererlebnissen verbindet."
    Hamburger Abendblatt, 08.12.2011

    "Die Garage X tut sich als eines der führenden Theater Wiens hervor mit Gastspieleinladungen wie ans Hamburger Thalia Theater und Lob in der FAZ"
    Dorothee Frank, Ö1, 28.01.2012

     
  • Kooperationen

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  • Palais Kabelwerk, GARAGE X und daskunst freuen sich über neues Projekt ab 2014

    kabelwerkx
    © WERK X

    Wien (OTS) - Wie bei der Pressekonferenz der Wiener Theaterjury am Freitag 15.02.2013 durch den amtierenden Kulturstadtrat Dr Andreas Mailath Pokorny bekannt gegeben, werden das Palais Kabelwerk und die GARAGE X unter Partizipation der Gruppe dasKunst ab 2014 ein gemeinsames Projekt starten.
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