Conte d'Amour
Institutet / Nya Rampen / Markus Öhrn
Performance / Malmö / Helsinki / Berlin
Text von Anders Carlsson
© Markus Öhrn
Die preisgekrönten skandinavischen Theatergruppen Institutet und Nya Rampen erforschen zusammen mit Markus Öhrn die dunkle Seite der Liebe. Frei inspiriert durch den Inzestskandal Josef Fritzl, widmet sich Conte d’Amour einem Fall romantisch verquerer, besitzergreifender Hingabe in einem verschlossenen Keller als Symptom unserer patriarchalischen, materialistischen Gesellschaft. Gefangen und behütet in einer abgeschotteten Parallelwelt im heimischen Keller zeigt Conte d’Amour die dunkle Seite der Liebe. Der Zuschauer wird zum Beobachter einer Liebesgeschichte, die nicht der Norm entspricht. Er wird zum Voyeur und Zeugen. Wie frei aber sind wir als Zuschauer tatsächlich? Mit dieser außergewöhnlichen Inszenierung versuchen die beiden skandinavischen Theatergruppen Institutet (Malmö) und Nya Rampen (Helsinki) gemeinsam mit dem schwedischen Video- und Performancekünstler Markus Öhrn das Phänomen romantischer Liebe zu ergründen – einer bedingungslosen und absoluten Liebe, die alles überwinden kann und alle anderen ausschließt. Als Inspiration diente ihnen der Inzestfall Josef Fritzl. In der freien Adaption von Markus Öhrn geht es nicht nur darum, den Österreicher als irrationales Monster zu zeichnen, sondern auch darum, den Fall vor allem als Symptom einer durch Privatbesitz und Patriarchat geprägten Gesellschaft zu begreifen: „Jemanden lieben und besitzen zu wollen und bereit zu sein, ihm dafür alle Freiheiten zu rauben. Das Unheimliche an dieser Geschichte ist ja, dass sie einem aus anderen Zusammenhängen bestens vertraut vorkommt.“
Mit Conte d'Amour wird die beim internationalen Off-Theatefestival Impulse als beste Produktion ausgezeichnete Inszenierung zu den Wiener Festwochen eingeladen.
Besetzung
- Inszenierung, Bühne, Video, Fotos: Markus Öhrn
- Kostüme: Pia Aleborg
- Musik: Andreas Catjar
- Licht: Daniel Goody
- Tourtechniker: Maximilian Wegner
- Executive producer: Alexandra Hill
- producer: Elin Westerlund
- Mit: Jakob Öhrman, Elmer Bäck, Rasmus Slätis, Anders Carlsson
Produktion:
GASTSPIEL
KORPODUKTION Institutet, Malmö, Nya Rampen, Helsinki
IN KOOPERATION MIT Ballhaus Ost, Berlin, Baltic Circle International Festival, Helsinki, Inkonst, Malmö
IN ZUSAMMENARBEIT MIT Wiener Festwochen, Theater Festival Impulse, GARAGE X
Presse
„ Apathisches Liebesspiel "We love you!", ruft Markus Öhrn noch schnell ins Mikro. Der bildende Künstler hat gerade für seine erste Regiearbeit mit den Theatergruppen Institutet aus Schweden und Nya Rampen aus Finnland den Impulse-Preis gewonnen. Dieser Satz fällt nicht selten bei Preisverleihungen, in diesem Fall aber hat er einen besonderen Beigeschmack. [...]
Beklemmend, brutal, störend
Es ist die Geschichte von Joseph Fritzl, der seine Tochter jahrelang im Keller einsperrte und mit ihr Kinder zeugte, der hier auf eigentümliche, video-theatrale Weise der Versuch einer Erklärung des Wesen Mensch abgerungen wird. Nicht moralisierend, nicht narrativ. In unangenehmen Momentaufnahmen vollzieht sich zäh die Destruktion des Humanen im apathischen Liebesspiel. Oder im Spiel mit der Liebe und um Liebe, vor der Kamera und als rein körperliches Ereignis. [...]
Knapp drei Stunden lang belasten die vier Darsteller – es sind alles Männer – das Konstrukt der Familie, besingen das Ende der Liebe, agieren als dahindämmernde Körper, die plötzlich Sätze über Eros und Thanatos oder das Inzest-Verbot von sich geben. Täter und Opfer tauschen auch die Positionen. Das ist beklemmend, brutal, störend. Und preiswürdig. Als "bedrückendes und intensives Epos", wie es in der Jurybegründung heißt, ist "Conte d’Amour" also eingeladen zum Berliner Theatertreffen, zu den Wiener Festwochen und zum polnischen Festival Krakowskie Reminiscencje Teatralne."
Nachtkritik, 10.7.2011
Meldungen
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Sie befinden sich auf der alten Seite der Garage X (2009-2014).
Den aktuellen Spielplan des WERK X finden sie unter www.werk-x.at!
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5 JAHRE GARAGE X
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"Ein typisches Beispiel für den lässig-unaufgeräumten Stil, den die GARAGE X etabliert hat." - Wolfgang Kralicek, Theater heute, Februar 2013
"Alexander Simon (...), ein fabelhaft eitles Mistviech, der den Autor Houellebecq mit scharfer Kontur verkörpert." - Egbert Tholl, Süddeutsche Zeitung, 21.11.2012
"...In Berlin im Hau oder in Wien in der Garage X, dort trifft man dann auf die Magie, die dem Stadttheater längst abhandengekommen ist..."
Peter Kern, Das Theater schafft sich ab, FAZ am Sonntag, 02.05.2011"Die Garage X in Wien gilt als Ort, an dem sich auf fruchtbare Weise gesellschaftliche Gegenwart mit zwingenden Theatererlebnissen verbindet."
Hamburger Abendblatt, 08.12.2011"Die Garage X tut sich als eines der führenden Theater Wiens hervor mit Gastspieleinladungen wie ans Hamburger Thalia Theater und Lob in der FAZ"
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© WERK XWien (OTS) - Wie bei der Pressekonferenz der Wiener Theaterjury am Freitag 15.02.2013 durch den amtierenden Kulturstadtrat Dr Andreas Mailath Pokorny bekannt gegeben, werden das Palais Kabelwerk und die GARAGE X unter Partizipation der Gruppe dasKunst ab 2014 ein gemeinsames Projekt starten.
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